Kapitalschutz nach Österreichischer Schule

30. September 2023

Kapitalschutz nach Österreichischer Schule

Keine Panik auf der Titanic

Kapitalschutz in Zeiten der Geldsystemkrise nach den Lehren der Österreichischen Schule für Ökonomie

Von Gastautor Steffen Krug*, Leiter des Instituts für Austrian Asset Management (IfAAM). Dieses informiert über die ökonomischen Auswirkungen des vorherrschenden staatlichen Zwangsgeldsystems auf Grundlage der Österreichischen Schule für Ökonomie.

Keine Panik auf der Titanic
Auch das panikartike Herumreißen des Zinsruders der letzten Monate wird keine Besserung der wirtschaftlichen Lage bringen. Eine aussichtslose Lage wie auf der Titanic?

Es herrscht Panik auf den Steuerbrücken der Zentralbankentürme. In der Sitzung am 14.9.23 beschloss der EZB-Rat die nunmehr zehnte Leitzinserhöhung in Folge auf nunmehr 4,5% seit Juli 2022. Ähnlich hektisch verliefen die Zinssteigerungen der US-Fed, die im Juni 2023 den Leitzins bereits zum elften Mal in Folge auf nunmehr 5,5% hochsetzte. Dem Voraus ging eine Phase der hemmungslosen Niedrigzinspolitik beginnend mit der Finanzkrise 2008, welche die Teuerungs- und Verschuldungsraten weltweit auf historische Höchststände schießen ließ.
Die Wahrheit aber ist, dass auch das panikartige Herumreißen des Zinsruders der letzten Monate entgegen aller Verheißungen keine Besserung der wirtschaftlichen Lage bringen wird. Das Gegenteil ist der Fall. Warum aber ist das so?

Das heutige Geldsystem mit dem US-Dollar als Leitwährung hat seit dem Ende des Bretton Woods Währungssystems im Jahr 1971 keinen Währungsanker – wie in der Vergangenheit Gold oder Silber – mehr. Dieses sogenannte Fiat-Geld entsteht durch Geldschöpfung aus dem Nichts mittels Bilanzverlängerungen durch Geschäfts- und Zentralbanken und verschwindet nach Rückzahlung der Kredite wieder im Nichts. 

Zinsen, also der Preis des Geldes, werden im Fiat-Geldsystem planwirtschaftlich festgelegt, wobei Zinssteigerungen Kredite verteuern und tendenziell zu einem Rückgang der Geldmenge führen. Ein Rückgang der Geldmenge führt wiederum zu fallenden Güterpreisen, einer höheren Insolvenzrate und letztendlich in die Rezession. Aufgrund der vorhergehenden Expansion der Geldmenge durch die jahrelange künstliche Nullzinspolitik der Zentralbanken kam es in den letzten Jahrzehnten zu einem weltweiten Anstieg der Vermögens- und Güterpreise sowie einer Verzerrung der globalen Kapitalstruktur. 

Der rapide Anstieg der Zinsen im letzten Jahr lässt nun viele getätigte Investitionen unrentabel werden und Fehlinvestitionen aus Zeiten der künstlichen Niedrigzinsphase werden aufgedeckt. Verschuldete Unternehmen, die bei niedrigen Zinsen noch profitabel waren, bekommen mehr und mehr Liquiditätsprobleme und gehen nach und nach pleite. Insbesondere auch Immobilieneigentümer und verschuldete Privatpersonen bekommen in diesen Tagen immer größere Probleme ihren Schuldendienst zu leisten. Demzufolge müssen Geschäftsbanken vermehrt Kredite abschreiben und durch sinkende Bonitäten wird es für die Banken riskanter neue Kredite zu vergeben. Mehr und mehr Schuldner sehen sich gezwungen, ihre Kredite zurückzuzahlen. Dadurch schrumpft die Geldmenge noch weiter. 

Viele Unternehmen und Privatpersonen müssen nun Vermögensgegenstände verkaufen, um ihren Kreditverpflichtungen nachkommen zu können. Es kommt zu Zwangsversteigerungen bei Immobilien und Unternehmensverkäufen. Dadurch fallen die Vermögenspreise und die Kreditausfälle bei den Banken steigen noch weiter an. Die Wirtschaft schrumpft und die Arbeitslosigkeit beginnt zu steigen. So stieg selbst im Sommermonat Juli die Arbeitslosigkeit in Deutschland um 0,2% auf 5,7% an. Gleichzeitig wird das Geld knapper und auch die Güterpreise beginnen zu fallen. Die Inflationsrate in Deutschland sank von 9% Ende des Jahres 2022 auf nunmehr 6,1% und die Erzeugerpreise fielen im August 2023 sogar um 12,6%. Das ist der Höchste seit 1949 gemessene Einbruch. Ohne eine erneute massive Senkung der Leitzinsen durch die Zentralbanken birgt solch eine deflatorische Dynamik vor dem Hintergrund der gigantischen globalen Gesamtverschuldung die Gefahr, das gesamte Fiat-Währungssystem zusammenbrechen zu lassen.

Nachdem die Zentralbank mit ihrer Nullzinsgeldpolitik eine schwere Hochinflationskrise hervorgerufen hat, ist sie also nun dabei die nächste große Krise in Form einer schweren deflationären Rezession zu befeuern. Im 1. Halbjahr 2023 haben alleine in Deutschland 50.600 größere Unternehmen das Geschäft eingestellt, was einen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen um 24% bedeutet. Gleichzeitig ziehen deutsche Unternehmen momentan so viel Geld aus Deutschland ab wie noch nie in der jüngeren Geschichte. 

Der öffentliche Druck vor allem von Seiten der Politik wird dafür sorgen, dass die EZB entgegen aller Verlautbarungen demnächst wieder mit einer Geldmengenvermehrung in Form von Zinssenkungen und Anleihekaufprogrammen gegensteuern wird. Eine erneute Politik des billigen Geldes wird von den Mächtigen dieser Welt als das geringere Übel gegenüber einer schweren deflatorischen Depression angesehen. Das zeitnahe Wiederaufleben der Inflationspolitik wird den Wert der Fiat-Währungen immer weiter zerstören und insbesondere der Euro wird immer mehr zur einer Weichwährung. Auch wird die Wahrscheinlichkeit von Bankruns in diesem krisenbehafteten Kapitalmarktumfeld weiter zunehmen, wenn Sparer in großer Zahl das Vertrauen in die Solvenz ihrer Hausbank verlieren und versuchen werden ihre Einlagen in Sicherheit zu bringen. Wie gelingt aber ein effektiver Kapitalschutz?

Es waren die Vertreter der Österreichischen Schule (Austrian Economics) und insbesondere der Ökonom Ludwig von Mises, der bereits vor mehr als 100 Jahren die ökonomischen Auswirkungen dieses planwirtschaftlich-gesteuerten Fiat-Geldsystems analysierte und schrieb: „Das wiederkehrende Auftreten von Boom-Perioden mit nachfolgenden Depressions-Perioden ist das unvermeidliche Ergebnis der ständig wiederholten Versuche, den Marktzins durch Kreditexpansion zu senken. Es gibt keine Möglichkeit, den finalen Zusammenbruch eines Booms zu verhindern, der durch Kreditexpansion erzeugt wurde. Die einzige Alternative lautet: Entweder die Krise entsteht früher durch die freiwillige Beendigung einer Kreditexpansion – oder sie entsteht später als finale und totale Katastrophe für das betreffende Währungssystem“.

Was aber heißt das für Anleger?

Bereits während der Finanzkrise 2008 entwickelte ich einen Investmentstil (Austrian Asset Management) für die schwelende Geldsystemkrise basierend auf den Erkenntnissen von Mises, Hayek & Co.. Die Österreichische Schule für Ökonomie kombiniert dabei das klassische Value Investing mit der Österreichischen Geld- und Konjunkturtheorie sowie der Österreichischen Unternehmertheorie. Erfolgreiches Investieren vor dem Hintergrund eines todkranken Fiat-USD-EUR-Währungssystems erfordert, dass der zugrundeliegende Wert eines realen Investments einfach zu verstehen ist, dieses Investment auch ohne billiges Kreditgeld und staatliche Subventionierung nachgefragt wird, sowie einen größtmöglichen Schutz vor finanzieller und politischer Repression besteht. Das Ziel ist der langfristige Werterhalt der Ersparnisse über die Geldsystemkrise und absehbare Währungsreformen hinaus. Investitionsschwerpunkte sind bei der Österreichischen Schule Edelmetalle wie Gold und Silber, Industriemetalle, Minenwerte, Unternehmensbeteiligungen mit solider Eigenkapitalquote sowie Substanzwerte, die jederzeit benötigt werden.

In eindrücklicher Art und Weise spiegelt beispielsweise das Portfolio der Realunit Schweiz AG die Investmentphilosophie der Österreichischen Schule für Ökonomie wider. Der Fokus liegt auch bei den Schweizern auf physischen Sachwerten, die außerhalb des Bankensystems verwahrt werden und so einem bestmöglichen Schutz vor finanziellen Repressionen bieten. Ein breit gestreutes Portfolio mit Investitionen in krisenresistente Unternehmensbeteiligungen, physischen Edelmetallen sowie Industriemetallen und Schweizer Banknoten in bankenunabhängigen Lagerstätten in der Schweiz bieten ein Höchstmaß an Sicherheit. 

Der langfristige Schutz der Ersparnisse vor Kaufkraftverlusten und Finanzkrisen steht im Mittelpunkt bei allen Investitionsentscheidungen. Ein Direktzugang außerhalb des Bankensystems schützt Kunden vor Bankruns und sogenannten Bankferien, wie sie in der letzten Finanzkrise beispielsweise in Griechenland praktiziert wurden. Die RealUnit Schweiz AG ist eine Investmentgesellschaft, so dass man mit einer Geldeinlage automatisch zum RealUnit-Mitinhaber wird. Insbesondere Anleger aus Deutschland und Österreich können so die Euro-Abhängigkeit ihrer Depots maßgeblich reduzieren. Dabei haben Stabilität und Vermögenssicherung in den kommenden stürmischen Kapitalmarktzeiten immer Vorrang vor Spekulationen und Börsenabzockereien. Also, haben Sie keine Panik auf der Titanic. Ihr Rettungsboot steht bereit!

*Dipl. Volkswirt Steffen Krug arbeitete nach seinem Studium an der Universität Heidelberg, ESC Reims in Frankreich sowie der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) als Wertpapierspezialist bei einer Hamburger Bank. Während seiner praktischen Tätigkeit entwickelte er den Investmentstil Austrian Asset Management und gründete im Jahr 2009 das Institut für Austrian Asset Management (www.ifaam.de). Er ist Moderator der erfolgreichen Kapitalschutz-Talkshow alphaTrio sowie der World of Value Konferenzen und Interviewformate (www.worldofvalue.de)

** Der Inhalt dieses Beitrags entsprechen lediglich der persönlichen Auffassung des Autors und nicht notwendigerweise derjenigen von RealUnit Schweiz AG. Qualität (Jahresrechnungen, Marktstellungen usw.) und Marktfähigkeit (Zukunft) der Anlagepositionen unter Berücksichtigung der Gefahren und Chancen (Umweltsphären) wurden nicht geprüft.

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